Ab nach Norden...
Die Tage in Martinique sind rasch erzählt: Einkaufen, Motorenservice, ausklarieren, fertig... Martinique ist schon etwas wie zu einem Heimathafen geworden. Die Infrastruktur ist gut und man kann sich gut mit Material und Dienstleistungen eindecken. Man hat es aber auch schnell wieder gesehen. Deshalb hiess es bereits nach 3 Tagen wieder "Leinen Los". Auf nach Dominica in Richtung Norden. Die Überfahrt war relativ kurz, jedoch noch von einigen Wellen und Böen bis knapp 30 Knoten begleitet. Dies ist mittlerweile fast Routine für uns und wir kamen rasch und ohne Zwischenfälle auf Dominica an. Anlaufstelle war die Bucht von Roseau. Aufgrund der Tiefe mussten wir dort an eine Boje. Es war 22 Uhr bei der Ankunft, es hat jedoch alles gut geklappt mit dem Anlegen. Für die nächsten Tage ist viel Wind angesagt und wir entscheiden deshalb, uns Zeit in Dominica zu lassen. Aufgrund der hohen "Berge" - als Schweizer würde man sagen "Hügel", ist die Bucht gut windgeschützt. Die Insel selber fällt durch den Regenwald-Bewuchs auf. Es sind nette Leute, die nicht in Saus und Braus leben. Wir haben die Insel ausgiebig mit Touren erkundet. Wasserfälle, Flussläufe, etc. gehörten zum Programm. Nach einigen Tagen haben wir von der Bucht Roseau in die Ruperts Bay gewechselt. Hier kümmert man sich sehr gut um die Gäste, welche mit der Yacht anreisen. Man hat erkannt, dass es besser und nachhaltiger ist, Dienstleistungen zu verkaufen anstatt die Gäste zu bestehlen. Überall werden wir freundliche begrüsst und man fühlt sich willkommen. Bei der Überfahrt von Roseau zur Ruperts Bay haben wir sogar zum ersten Mal Wale gesehen. Einheimische haben erzählt, es gäbe hier soviele Wale, weil man keine Tintenfische jage.
Insgesamt haben wir ca. 2 Wochen auf Dominica verbracht, bevor wir weiter nach Guadeloupe gezogen sind. Auch diese Überfahrt ist eher kurz und unspektakulär verlaufen. Anlaufstelle auf Guadeloupe waren die vorgelagerten Inseln "Les Saints". Die Inseln sind sehr charmant und erinnern uns stark an Poquerolles in Süd Frankreich. Nicht verwunderlich, gehört Guadeloupe doch ebenfalls zu Frankreich, wie Martinique. Der Stilbruch ist dementsprechend auch wieder gross. Aus der eher ärmlichen Insel in Dominica kommt man in der Zivilsation an und das nur in wenigen Stunden Fahrt. Die Inseln vor Guadeloupe sind schnell erkundet, kann man sie doch in kleineren Wanderungen komplett ablaufen. Die Strassen laden zum flanieren ein und die Geschäfte sind europäisch gewohnt gut sortiert. So liegen wir einige Tage vor Bourg an der Boje - dem kleinen Hafenstädtchen - bevor wir uns entscheiden, die Insel und die Bucht zu wechseln. Wir verbringen nochmals 2 Tage dort, bevor wir auf die "grosse Insel" wechseln. Die Ausflüge auf den Inseln waren abwechslungsreich. Das Fort Napoleon zeigt etwas die Geschichte der Inseln und ist kurzweilig anzusehen. Auf der Überfahrt nach Guadeloupe haben wir dann endlich auch wieder mal einen Fisch gefangen. Einen schönen Thunfisch, den wir später mit unseren Freunden von der "Oktant" zu Sushi verarbeitet haben. Es war lecker.
Auf der "grossen" Insel Guadeloupe steuern wir die Hauptstadt "Point a Pitre" mit ihrem Hafen an. Es ist wieder mal Zeit einzukaufen und die Vorräte aufzufüllen. Leider ist hier gerade Karneval und alles ist wie ausgestorben. Drei Tage läuft gar nichts und alle Geschäfte sind geschlossen. So warten wir halt die 3 Tage ab, gehen dafür aber in ein riesiges Einkaufszentrum und decken uns bei Decathlon und Carrefour mit allem ein, was wir benötigen (oder auch nicht benötigen :-). Die Hauptstadt selber ist etwas entäuschend. Alles sieht doch sehr mitgenommen aus und erinnert nicht an europäische Standards. Leider hatten wir keine Zeit mehr für das Sklavenmuseum. Es soll interessant sein anzuschauen. Wir kommen ja aber nochmals und finden dann vielleicht die Zeit.
Nach 4 Tagen haben wir uns entschieden weiterzufahren in die nächste Bucht. Wir wollen mal wieder ankern, sodass wir baden können. In der Marina ist die Hitze jeweils unerträglich. Auf der Weiterfahrt ausgangs Point a Pitre haben wir fast einen schlafenden Wal überfahren. Er war schlecht zu sehen und als wir ihn ca. 5 Meiter längseits hatten ist er abgetaucht. In der Abenddämmerung ankern wir in der Bucht um "Riviere Sens" und wussten schon, dass wir hier nur eine Nacht verbringen wollen. Der Weg sollte uns nach Deshaies führen. Auf dem Weg dorthin haben wir eine Mail mit 10 schönsten Ankerplätzen der Karibik erhalten. Die meisten davon haben wir bereits gesehen. Wie es aber der Zufall will, liegt auf unserem Weg eine Bucht-Empfehlung: Mandelure. Also entschliessen wir uns kurzentschlossen, dort einen Halt einzulegen. Die Bucht ist eher unspektakulär, aber vorgelagert gibt es eine Insel mit einem sehr schönen Korallenriff und wir verbringen die Tage hier mit Schnorcheln und Tauchen. Das Gebiet gehört zu einem Nationalpark nach Costeau benannt und der Besuch hat sich gelohnt. Nach zwei Nächten haben wir unseren "alten" Plan wieder aufgegriffen und uns Richtung Deshaies aufgemacht. Es ist ein kurzer Weg und bereits nach ein paar Stunden sind wir da. Deshaies ist ein kleines Städtchen mit vorgelagerter Ankerbucht. Ein Delphin begrüsst uns bei der Einfahrt und kreist um unser Boot. Er besucht die Bucht noch des öfteren und wir sehen ihn noch mehrmals. Auch Schildkröten sind hier heimisch. Ansonsten hat man es schnell gesehen und wir planen bereits die Abfahrt nach Antigua.
20. Etappe, 189 NM
5.2. 9 Stunden 46 Minuten, 67 NM
9.2. 4 Stunden 24 Minuten, 20.7 NM
16.2. 3 Stunden 52 Minuten, 22.2 NM
24.2. 5 Stunden 46 Minuten, 22.4 NM
28.2. 6 Stunden 1 Minute, 25.8 NM
29.2. 4 Stunden, 19.3 NM
2.3. 3 Stunden 11 Minuten, 11.5 NM