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Gegen den Wind...

Nach fünf Tagen auf den richtigen Wind wartend im Hafen von Cartagena, sehen wir endlich das erwartete Windfenster und somit unsere Chance für eine Weiterreise. Nach dem Frühstück fahren wir top motiviert los. Es verspricht eine perfekte Segeletappe zu werden, da durchs Band ca. 15 Knoten Wind für unseren Weg vorausgesagt sind. Nachdem wir das Code 0 rausgeholt haben, stellen sich aber schon bald alles anders raus. Windböhen zwischen 20 bis Spitze 40 Knoten halten uns auf Trab. Schnell ist das Code 0 wieder versorgt und das reffen fängt an, sobald gerefft ist, wird der Wind wieder weniger bis wir das Reff wieder rausnehmen, dann legt er wieder zu. So sind wir bis zu unserem nächsten Stopp Agua Dulces beschäftigt.
Nach ziemlich genau 24 Stunden erreichen wir endlich ziemlich erschöpft den Hafen von Agua Dulces. Die Landschaft hier ist bereits merklich karger und man merkt den südlichen Einfluss bereits. Der Hafen hier ist dafür wirklich schön und empfehlenswert mit freundlichen und hilfsbereiten Angestellten, die sogar etwas deutsch können und wie sich herausstellt fan von Schweizer Schoggi sind.

12. Etappe: 25 Stunden, 111.1 NM

Zwei Tage später zieht es uns bereits weiter. Unser Windfenster fällt auf die Nacht und wir starten um 19:00. Leider stellt es sich wiederum heraus, dass die Windvorhersagen nicht gut zutreffen und wir haben dasselbe Spiel mit Segel hoch, Segel runter wie gehabt. Eine böhige Angelegenheit. Wir geben die Schuld der jeweils kaum zutreffenden Windvorhersagen dem riesen Tiefdruckgebiet, dass momentan gerade das ganze Wetter hier in der Gegend dominiert.
Am nächsten Mittag um 11:00 erreichen wir den Hafen Puerto del Este. Hier ist es sehr gemütlich und der Hafen hat viel Charme, erinnert etwas an Griechenland mit den weissen Häusern mit Blau. Der Hafen liegt zwischen La Heradura und Almuñécar. Von unserem Boot aus sehen wir einen Leuchtturm auf dem Hügel und stellen uns den Ausblick von dort sehenswert vor. Kurz entschlossen laufen wir los auf Erkundungstour. Die Strasse zum Leuchtturm führt leider im Kreis den Berg hinauf, sodass wir länger als erwartet unterwegs sind. Der Ausblick belohnt uns jedoch etwas für unsere Anstrengungen und beim Abstieg finden wir sogar noch eine kleine Abkürzung sodass auch die jüngsten von uns noch bis zum Boot zurücklaufen mögen.

13. Etappe: 17 Stunden 28 Minuten, 68.84 NM

Ein Tag Erholung genüg und wir sind bereits wieder unterwegs. Diesmal verspricht der Wind das wirklich perfekte Segelwetter und wir starten am Morgen Richtung Malaga. Es verspricht ein kurzer Trip von ca. 7 Stunden zu werden, sodass wir am frühen Nachmittag bereits da sein sollten. Wiederum kommt jedoch alles anders und es stellt sich heraus, dass die Windvorhersage diesmal überhaupt nicht gestimmt hat. Der Wind bläst wie angenagelt jeweils direkt aus unserem Ziel, sodass wir Non-Stop gegen den Wind motoren, an segeln gar nicht zu denken.
Nach 13.5 Stunden erreichen wir dann doch unseren Hafen Puerto deportivo de Benalvadena (neben Malaga). Für diesen Hafen hatten wir bereits am Vortag schriftlich angefragt und keine Antwort erhalten, daraufhin telefonisch nachgefragt mit der Auskunft, wir sollen uns am nächsten Tag nochmals melden, dann wissen sie ob es Platz für uns hat. Nach wiederum zweimal telefonischem Nachfragen, wird uns mitgeteilt, dass leider keinen Platz für uns hat. Parallel dazu wird uns jedoch per Mail unsere anfängliche schriftliche Anfrage bestätigt. Sieht so aus, als ob die Kommunikation an dem Hafen nicht so richtig klappt. Wir denken uns jedoch, egal wir sind jetzt da. Da bei unserer Ankunft dann wirklich keine Reservierung für uns besteht, bleiben wir die Nacht vor der Tankstelle angebunden.

14. Etappe:12 Stunden 35 Minuten, 56.09 NM

Bereits am nächsten Tag starten wir früh um unseren Meilenstein Gibraltar zu erreichen. Die Windvorhersage verspricht uns wiederum, dass wir um 15:00 bereits da sein sollten. Voll enthusiastisch holen wir das Code 0 raus, einmal muss der Wind ja stimmen..! Der Wind wird jedoch wieder zu heftig und wir bergen das Code 0 rasch wieder und versorgen es. Zudem dreht unser Freund der Wind wieder, sodass wir ihn direkt auf der Nase haben. Aufkreuzen ist angesagt. So kommen wir aber kaum vom Fleck, müssen aber durchbeissen.
Knapp nach Mitternacht erreichen wir ziemlich erschöpft den Hafen in Gibraltar und verbringen erneut eine Nacht vor der Tankstelle. Die Nacht ist sehr unruhig mit viel Wind und wir hören alle Fender schaben. Am nächsten Morgen bekommen wir unseren Platz zugeteilt. Jetzt heisst es abwarten auf das richtige Zeitfenster für den Absprung auf die Kanaren.

15. Etappe: 15 Stunden 41 Minuten, 68.81 NM